Ausflüge

Mit Konstanz daselbst

Was blöd klingt, stimmt genau: Ich darf mich rühmen, Konstanz schon besucht zu haben, als der Euro noch 1 Franken 55 kostete.

Manchmal denke ich seufzend an die Zeiten zurück, als es in Konstanz noch kaum Shoppingtouristen aus der Schweiz gab. Als einen Besuch im Städtchen noch den Hauch des Aussergewöhnlichen umwehte. Aber gut – nun haben halt noch ein paar andere entdeckt, wie schön es am Bodensee ist! Und es gibt weiterhin  Ecken, wo man kaum Einkaufstouristen begegnet.

Am Augustinerplatz Richtung Hussenstrasse. Viele Läden haben vor 09.30 Uhr noch geschlossen.

Auch der Blick nach oben lohnt sich.

Zu essen und zu trinken gibt es an allen Ecken. Meine persönlichen Favoriten: Das “Pano” an der Marktstätte (‘gesunde’ Snacks, Kaffee), die “Krone” (gleich darüber im 1. Stock, gehört zu einem Altersheim, es gibt Mittagsmenus, Klassiker wie Spätzle oder Bodenseefische) oder die “Hafenhalle” am See (mit Biergarten). Wer es ganz chic mag, kann sich mal ein Mittagessen im Seerestaurant des Hotels Steigenberger gönnen, das auf einer künstlichen Insel liegt (man braucht kein Boot, es gibt einen Steg zur Insel). Oh, und eben fällt mir ein: Das Voglhaus! Das ist einerseits ein Kaffeehaus und anderseits, eine Türe weiter um die Ecke, eine Mischung aus Café und Shop (schon vor Jahren, als dieses Konzept noch als exotisch galt) mit saisonalen Kaffeespezialitäten unweit der Marktstätte.

Im “Pano” isst man unter Heiligenscheinen!

Durch die Unterführung geht es von der Marktstätte aus am historischen Konzilgebäude vorbei direkt an den Bodensee.

Am See, im sogenannten Stadtgarten,  kann man Tauben füttern, an der Frühlingssonne synchronschlafen oder die Imperia-Statue besuchen

Hinten sieht man die “Imperia”. Sie ist neun Meter hoch und dreht sich. Die Statue rechts ist Graf Zeppelin gewidmet, “dem Sohne der Stadt”.

Und hier hats auch nicht gar so viele Leute (weil es hier keine Läden gibt, drum nämli! 😉 )

Das Münster. Ich wollte auf den Turm, natürlich, aber der war leider – noch – geschlossen.

Tja… ich nahm dann einen Kaffee. Helps ja angeblich!

Hier, im Viertel ums Münster herum, ist es viel ruhiger als im Zentrum. Die Gassen haben schon fast südländisches Flair.

Und diese Namen… da sind die Deutschen wirklich Weltmeister: Der Kleiderladen heisst “Stoffwechsel” und das Fischgeschäft “Fisch und Fröhlich”. Oder:

“radial” für den Veloladen. “radikal” wäre dann fürs Töffgeschäft? “Wir sind Motor”, har har.

Kurz und gut, Konstanz wird von mir sicher konstant weiter besucht. Auch wenn der Euro mal wieder teurer wird!

Konstanz Do’s und Don’ts

  • Konstanz sollte man nur unter der Woche besuchen und eher nicht an einem Freitag. Samstag grenzt an Masochismus.
  • Auch wochentags empfiehlt es sich, spätestens um 09.45 Uhr das Parkhaus Augustiner anzusteuern, um einen der zehn letzten Plätze zu ergattern.
  • Das Parkhaus Augustiner ist angenehm zentral gelegen und bequem zu befahren. Auch gut ist das Parkhaus des Einkaufszentrums Lago.
  • Bitte bei einem Rückerstattungswert von 0.95 Euro und darunter keinen Ausfuhrschein verlangen…
  • Zu Hause schonmal die Euromünzen anschauen, damit man an der Kasse einigermassen flott die 7 Euro 97 zusammenkriegt.
  • Eltern können Kinder nach Konstanz locken, indem sie ihnen für nach dem Shoppen einen Besuch im Sea Life versprechen.
  • Wer keine Menschenmassen mag, sollte es eventuell ganz lassen oder auf die weniger belebten Gassen im “historischen Viertel” um das Münster herum ausweichen. Man kann auch einfach einen Spaziergang am Bodensee machen oder in einer der vielen Beizen etwas essen.

 

13 Comments

  1. Ein toller Bericht Karin! Danke für Tipp’s’ Text und Fotos. Wie immer einzigartig, interssant, witzig und brilliant.

    • Karin says

      Oh, merci, merci! Und das von einem ausgewiesenen Konstanz-Kenner!

  2. Ah, liebe Karin, ich möchte grad in den Zug (…. geht nämlich auch ganz gut) steigen und nach Konschdanz fahren und im Pano unterm Heiligenschein ein Cappucio trinken und einen gesunden Snack essen und dann am See flanieren und dann abends im Steigenberger dinieren… Danke für die tollen Tipps und wie immer voll coolen Fotos!

    • Karin says

      Indra, recht hast du, Zug wär auch gut, der Bahnhof liegt ja ganz zentral. Danke für deine wie immer freundlichen Worte! 🙃🙂😉

  3. Fatima says

    So schönes Fotos! Das zweite Bild ist wie gemalt.
    Gute Tipps. Und witzig.
    Hurra!

  4. Franziska says

    Tolle, aussergewöhnliche Bilder! Lernte Konstanz wie neu kennen:-) Komme grad vom Voglhaus, wo leider immer ein wahnsinniges Gedränge herrscht. Nebst der Hafenhalle sind auch “Die tolle Knolle” (fast alles mit Kartoffeln) und das “Pfannkuchen” (hauchdünne Omeletten mit x Sorten Füllungen, gross wie Wagenräder:-)) zu empfehlen. Parkieren: in Kreuzlingen am See findet man immer ein Plätzchen, zu Fuss ins Lago und von dort in die Stadt ist es ein Katzensprüngli:-)

    • Karin says

      Ah super, Franziska, danke für die Tipps. In 20 Jahren Konstanz macht man (moi) halt immer mehr oder weniger dasselbe – findet ja jeweils nur alle paar Monate statt, weshalb es auch ohne Experimente nicht langweilig wird…

      • Franziska Hidber says

        Haha, wir auch! “Pfannkuchen” gehört zum Standardprogramm:-)

        • Karin says

          Ja, die Konstanz (Betonung auf dem A) in Konstanz (Betonung auf den O)…!

  5. Gudrun Weil says

    ich mag Konstanz sehr; war vor einiger Zeit für sechs lange Wochen im Winter dort. Und ja – ich habe mitbekommen, wie es sich an den Wochenenden anfühlte, wenn der Einkaufstourismus seine Blüten trieb. Und ja, die Einheimischen waren leicht genervt durch lange Warteschlangen allüberall. Ich/wir wohnten auf einer Landzunge und konnten rüber schauen nach den Schweizer Bergen – ein wunderschönes Panorama. Gelegentlich, wenn wir freie Zeit hatten (leider meist am Wochenende) spazierten wir am See entlang zur Innenstadt. Kleine Cafés fanden wir immer. Mein Aufenthalt dort hat mich wieder fit gemacht für meinen Alltag. Also habe ich recht gute Erinnerungen an diese Zeit 🙂

    • Karin says

      dort mal zu wohnen für ein weilchen stelle ich mir sehr nett vor!

  6. Rosmarie Hidber says

    Danke Karin, für das Vermitteln der Lust, wieder einmal Konstanz zu besuchen. Seit einigen Jahren haben mir die ‘Schweizer Wirtschftsflüchtlinge’ den Spass verdorben! Die Verpflegungstipps sind toll!
    Herzlichst
    Rosmarie

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