Wandern

Am Galgenchappeli vorbei

Die Wanderung von Rapperswil nach Einsiedeln – Etappe 4 des Jakobsweges (Via Jacobi Konstanz-Genf) – ist schön und gleichzeitig nicht so schön.

  • Eines ist sie sicher: gut beschildert
  • Länge: 17 km
  • Dauer: rund 5 Stunden
  • Erforderte Fitness: Etwas Ausdauer braucht es hier schon. Vor allem für die 740 Höhenmeter.
  • Anreise: mit dem Zug
  • Restaurants: tauchen immer wieder auf. Nur im letzten Fünftel des Weges habe ich keine mehr gesehen.

Wir starten kurz nach neun Uhr im schönen Städtchen Rapperswil (SG). Die Sonne scheint, die Weitsicht könnte nicht besser sein, der See glitzert und der Holzsteg nach Hurden gehört uns nahezu ganz alleine. (Bilder vergrössern = anklicken!)

 
 

Weniger schön sind die Verkehrsgeräusche und die Strassen im ersten Teil unserer Wanderung.

Der Weg führt uns erst einmal in die Höhe. Mal gehen wir an der Sonne (heute ist es heiss), dann sind wir wieder im schattigen und kühlen Wald.

 

Doch die Anstrengung lohnt sich. Die Aussicht ist wunderprächtig.
Auf dem Bild: die Inseln Ufenau und Lützelau
Die Insel Ufenau ist die grösste Insel der Schweiz, die nur via Seeweg (ohne Brücke) erreichbar ist. Sie gehört dem Kloster Einsiedeln. Die Insel Lützelau gehört zu Rapperswil-Jona.

Unterwegs treffen wir einen Pilgerer, der den Jakobsweg in die umgekehrte Richtung läuft. Gestartet ist er in Genf (die erste Etappe hat ihm nicht so sehr gefallen). Sein Ziel wird wahrscheinlich Konstanz sein. Oder dann St. Gallen. Er ist noch unentschlossen. Der ältere Mann, ein Schweizer mit Wohnsitz in Südafrika, will in drei Tagen wieder nach Hause fliegen.

Auch mit einem Imker kommen wir kurz ins Gespräch. Stolz zeigt er uns sein Bienenhotel, das er soeben frisch restauriert hat.

Immer wieder gehen wir durch den Wald. Wir erreichen die Passhöhe St. Meinrad (950 m), gehen über die Tüfelsbrugg (1699 erbaut). Weiter. Dann durch ein mooriges Naturschutzgebiet, auf geteerter Strasse.

Mit der Weitsicht haben wir heute Glück.

Verpflegungsstation (Selbstbedienung) bei einem Bauernhof. Ein Fläschchen Mineralwasser kostet 3 Franken.

Zwei Frauen am Horizont – und ein paar Chüeli

Die Bergkulisse ist superbe!

 
 

Und plötzlich sind wir schon fast da.

Galgenchappeli! In unmittelbarer Nachbarschaft des Pilgerunterstandes soll ein Richtplatz gewesen sein. Im Kapellchen, das 1810 abgebrochen wurde, erhielten die zum Tode verurteilten ihren letzten Segen.

Schätze am Wegesrand

Der Sihlsee (lädt zum Bade ein, wir jedoch widerstehen).

St. Gangulfs Kapelle, kurz vor Einsiedeln. Die Kapelle (1030) ist das älteste noch erhaltene Gebäude in der Gegend. Man stelle sich vor, wie viele Pilger/innen in diesen beinah 1’000 Jahren schon an ihr vorbeigegangen sind.

Kurz vor 15 Uhr erreichen wir das Kloster Einsiedeln und sind somit am Ende unserer Wanderung.

Der Anfang war schön, der Abschluss auch. Das Zwischendurch ist beinah wieder vergessen.

3 Comments

  1. Marina Z, says

    Ein schönes Stück Jakobsweg. Schöner Beitrag und tolle Fotos.

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