Hongkong (China)

Hongkong must eat!

Wer Lust hat auf kulinarische Abenteuer, findet in Hongkong das Paradies. Die Stadtbewohner essen den ganzen Tag die seltsamsten und gruseligsten Dinge.

Denn: Hong Kong Must Eat! Steht sogar so geschrieben!

Leider schmeckt das Ganze nicht immer gut, wobei ich gestehen muss, dass ich längst nicht alles probiert habe. Vielleicht sind die Gnagis ja wirklich lecker – jedenfalls darf man auf dem Markt das Fleisch in aller Ruhe anfassen und das vielversprechendste Stück auswählen, wie bei uns im Supermarkt das Obst.

 In vielen Metzgereien gibt es ausschliesslich Gänse.

 Gänsezungen gelten als Delikatesse, schlimm! („Mit Reiswein und chinesischen Kräutern.“)

 Die Speisekarten sind für Westler ein steter Quell der Irritation. Fettige Schweineinnereien! Sprechende Hühnerbeine!
 

 Fleisch wird live zerhackt… (die Kunden standen brav in der Schlange, während die Metzgersfrau das Hackebeil sausen liess)

 Die Fische sehen frisch aus.

Die Früchte auch.

 Zwischen den Marktständen wird Mahjongg gespielt, mit grossem Engagement und unter Anteilnahme von kennerhaften Zuschauern.

 Diese Äpfel, zu rund 3 Franken das Stück – uiuiui! Sie schmeckten ganz entfernt nach Apfel, abgesehen davon waren sie aber bloss saftig und knackig. Merke: Krachendes, spritzendes Reinbeissen ohne Geschmack ist frustrierend!

 Schon früh am Morgen werden warme Mahlzeiten bereit gestellt.

 Auch schön grünes Gemüse gibt es. Nein, Scherz, das ist Fischfutter vom Zierfischmarkt. (Mehr dazu: Komm mit nach Hongkong)

 Hier ist das Menschengemüse. Also die Frischwaren für Menschen.

 Die Süssigkeiten. Kann man natürlich auch einfach zuerst mal fotografieren.

 Oder nur anschauen.

 Das hier ist aber kein Candystore, sondern eine traditionelle Apotheke…

 Wow, ein Café nach westlicher Art. Der Bookstore „Kubrick“  mit Cafeteria könnte auch in San Francisco stehen: An der Tür wird man darauf hingewiesen, dass vegan und bio und strahlungsarm (Handyverbot)… und der Cappuccino ist wirklich gut.

 In den Hotels gibt es ebenfalls westlichen Food. Einziges Problem: Die Räumlichkeiten sind meist auf 13 Grad runtergekühlt. Als ob alle beweisen wollten, dass sie es sich leisten können, das kälteste Restaurant der Stadt zu führen. (Hier im Hotel Icon.)

 So. Jetzt sind wir aber alle satt, oder? Mach mal Pause.


 Im Hinterhof gibt’s ein Lungenbrötchen.

 Die Hinterhöfe sind sowieso ein Thema für sich…. Ich fand sie sehr spannend, noch spannender als die Fronten.

 Ebenfalls für Spannung sorgt der Verkehr. Zuerst nach rechts schauen, bevor man die Strasse überquert! Weil Linksverkehr.

Schneller Verkehr!

Taxis, Trams, Busse, Schilder, Gerüste…
 

Die Gerüste sind übrigens allesamt aus Bambus.

Und mittendrin wird gearbeitet: Jadehändler, Stahltrossenhersteller, Spediteure, Strassenkehrer…
 

 …Touristen mit Stadtplan…

 A propos Ausflügler: Sehr nett ist eine Fahrt mit der Gondelbahn zum Ocean Park, der etwas ausserhalb der Stadt liegt. Man sieht das Meer und hat einen Hauch von Idee, wie es war, bevor 7,4 Millionen Menschen beschlossen, hier zu leben.

Im Park selber hat mir das Quallenaquarium wirklich gut gefallen. Das hier sind keine Putzfäden!

Ja. In Hongkong drückt man sich die Nase platt!

19 Comments

  1. Fatima says

    Madre mia! Was für ein Auftakt! Nichts für Veganer!
    Dicht gefolgt vom Alltags-Honkong, einer ausserirdischen Gondel und wieder einmal superspannende Einblicke.

    • Karin says

      Nein, ich glaube, einem Veganer blutet hier das Herz.

      • Fatima says

        Treffender hätte das nicht formuliert werden können. 😉

  2. Andreas Schweizer says

    Also ich habe in Hong Kong immer sehr sehr fein gegessen und unglaubliche Vielfalt genossen. Das Beste: der Abend in einer Private Kitchen wo wir (Schweizer und Chinesen) vom Feinsten bekocht wurden. Doch auch die kulturelle Vielfalt im Escalator Quartier, den Stanly Restis oder einmal weit draussen im Schilf in einem abgelegenen Rastaurant, essen vom Feinsten.

    Hey, ist eine sehr schöne und bunte Reportage. Würde mich glatt anmachen wieder mal zu gehen.

    • Karin says

      Hei Andreas, das ist der Nachteil von nur vier Tagen Hongkong als Tourist – private kitchen bleiben einem leider verschlossen 😉 Wir haben oft thailändisch gegessen, einmal japanisch und auch europäisch. Typisch chinesische Küche gab es als “Probiererli” im Hotel, und ich war nicht sooo begeistert. Hattest du auch schon Innereien oder Gnagi oder sowas?? Findsch fein?

      • Andreas Schweizer says

        Liebe Karin
        Da mein Sohn 4 Jahr dort wohnte hatte ich bei meinen 3 Besuchen viele Privilegien, eine komfortable Wohnung am Fusse des Peak und viele lokale Freunde. So wurde ich auch mal von einer Chinesin zuhase im kleinen Zimmerchen eingeladen zu einem Fondue Chinoise, un da war glaubs so ziemlich alles dabei, was man essen kann. Ein andermal assen wir weit draussen in einer Imbissbude. Jeder bestellte irgendwas und wir assen uns gegenseitig aus den Tellern. Ein 1’000 jähriges knalls hearzes Ei schmeckte wunderbar. mühe hatte ich bloss mit den Schlabbersuppen.
        Natürlich hatte ich wirklich das Privileg ‘hochklassig’ zu essen, oder neben Chinesisch halt auch andere asiatische Küche. Stets war’s ein Highligt.
        Ein Markt, wo der Fisch noch vom Tisch hüpft ist auch gar nicht meins.

        Tolle Erlebnisse waren: um 2h Nachts irgendwo im Norden Kowloons kurzermlig an einem beleuchteten Damm rumzuhängen und dann mit öffentlichem Bus zurück, der beleuchtete Viktoria Hafen um Mitternacht, Frühstück auf dem Peak, Wanderungen durch die hügelige Buschlandschaft und auf der Fischerinsel Lamma Island.

        Auf jeden Fall ein wunderbares Highligt

        • Karin says

          Lieber Andreas, das ist natürlich perfekt, wenn man in Hongkong Familienanschluss hat… und westliche Vorkoster, die dich vermutlich – hoffentlich – um die Schweineinnereien und Entenzungen herumgelotst haben!
          Das fand ich auch toll: Dass es nachts noch so warm ist, so lau und so angenehm. Bis zu Wanderungen haben wir es leider nicht gebracht – nur vier Tage, und der Peak war nach dem ersten TAg ständig in Wolken gehüllt.
          Next time!

  3. Bambus ist übrigens der perfekte Baustoff für Gerüste. Er ist stabiler, flexibler, leichter und auch billiger als Aluminium-Gerüste … und er wächst überall nach. Die Asiaten haben es eben drauf.

  4. Sheila Wong Chong says

    Was für schöne Bilder und Eindrücke – vielen Dank! Ich liebe Hongkong, es ist so eine Welt für sich und trotzdem so mondän. Und auch als Hardcore-Veganer bin ich allemal satt geworden, weil sich eine Gemüse-Nudelsuppe immer irgendwo finden lässt. Oder man geht ins Kubrick … 🙂

    • Fatima says

      Sheila, gut zu lesen, dass auch Vegetarier (sogar Veganerinnen) etwas zu Essen finden. 🙂

    • Karin says

      Genau, das Kubrick! 🙂 Kennst du es? Man stolpert ja nicht einfach so darüber; ich hatte im Führer davon gelesen…

  5. Karin Müller Jimenez says

    Ich war noch Hong Kong im letzten Jahr, wo es noch zu England gehörte. Eine Woche, die mich sehr beeindruckt hat! East meet West!! Gegessen habe ich meistens bei den vielen Strassenrestaurants und etwas vom schönsten und ein echtes Wow-Erlebnis ist die Aussicht vom Peak by Night….ganz geil!!

    • Karin says

      Das muss ganz speziell gewesen sein… 1999? Ich wünschte, ich wäre schon früher mal in der Stadt gewesen… aber es ist auch jetzt noch faszinierend!

  6. Ja, vor zwei Jahren war ich in Hongkong. Die Gondel bringt dich ja zum Big Buddha, Tian Tan Buddha, einer der fünf grössten Buddha-Statuen in China. Mein Grossvater, mütterlicherseits stammt aus Kanton, dem heutigen Guangzhou!

    • Karin says

      hast du noch verwandte in china? das wäre ja toll! – die gondel gehört zum ocean park, diejenige zum buddha ist momentan wegen unterhaltsarbeiten geschlossen. es fahren also alle mit dem auto rauf… grosser stau… so haben wir auf den buddha verzichtet 😉

  7. Marlies Liem says

    Tolle Reportage. Ich kenne Hongkong auch ziemlich gut und war das letzte Mal in 2016 dort. Ich käme nie auf die Idee, nach Western Food Ausschau zu halten, denn die asiatische Küche bietet so viel. Selbst Veganer, Vegetarier, Lacto Ovo-Anhänger finden das, was für sie gut ist.

    Bin erst seit ein paar Tagen aus Indonesien (Java, Bali) zurück und bin immer wieder überrascht, dass man sin den Restaurants o viele Gerichte aus Europa anpreist. Wenn ich Pizza oder Würstchen essen will, muss ich daheim bleiben. bzw, garnicht erst in ein fremdes Land gehen. Die Küche Asiens ist die beste Küche, die es gibt, im speziellen die indonesische Küche. Nun koche ich selber daheim wieder indonesisch. Habe aus Surabaya 10 kg Bumbus (Gewürze, etc.) mitgenommen!

    • Karin says

      mmmh… indonesisch! aber was hältst du von der typisch chinesischen küche? schmeckt sie dir?
      liebe grüsse!

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